Gesundheitstage im Unternehmen planen

Gesundheitstage sind ein bewährtes und beliebtes Veranstaltungsformat für Ihr betriebliches Gesundheitsmanagement. Dieser aktuelle Beitrag liefert Ihnen grundsätzliches Wissen, praktische Ideen und erfahrungsbezogene Tipps zur erfolgreichen Planung und Organisation für Ihren nächsten Gesundheitstag im eigenen Betrieb.

 

Was ist ein Gesundheitstag?

Der Gesundheitstag ist eine besondere Veranstaltung in Unternehmen, um aktiv und weitreichend zur Sensibilisierung und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz beizutragen.

An diesem ausgewählten Tag im Jahr dreht sich im Betrieb alles um das Thema Gesundheit. Selbstverständlich können auch mehrere Aktionstage stattfinden – etwa, um die bessere Vereinbarkeit zur aktiven Teilnahme für alle Mitarbeitenden zu gewährleisten, oder um die Kapazitäten für individuelle Unterstützungsangebote zu erhöhen. In ausgewählten Branchen mit Merkmalen wie z.B. Schichtbetrieb oder dislozierten Standorten können sich zudem spezielle Formate anbieten: Mobiler Gesundheitstag oder Gesundheitsnacht. Organisationen mit internationalem Charakter können Gesundheitstage über Ländergrenzen hinweg vereinen, welche auf eine Mischung von virtuellen und lokalen Angeboten setzt.

Wir stellen also bereits an dieser Stelle unseres Beitrags fest, es gibt nicht den „einen Gesundheitstag“ für alle Organisationen, gemäß des Spruchs „one size does not fit all“. Diese folgenden Merkmale bilden jedoch das Fundament der allermeisten Angebote rund um Gesundheitstage in Betrieben:

Ein Gesundheitstag ist …

  • eine innerbetriebliche, meist jährlich wiederkehrende Veranstaltung
  • ein halbtägiges bis ganztägiges Event, und zwar meistens direkt am Standort des Unternehmens
  • eine gute Gelegenheit, um interne Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen
  • meist stimmungsvoll, gesellig und bleibt positiv in Erinnerung
  • oftmals in „Stationen“ organisiert, d.h. verschiedene Schwerpunkte bieten diverse Möglichkeiten zur Beratung, Messung, Übung und vieles mehr
  • idealerweise an der Mitarbeiter*innenzahl sowie an weiteren Maßnahmen des BGM orientiert
  • gewinnbringend für alle Beteiligten
  • sehr individuell gestaltbar!

Welche Ziele verfolgt ein Gesundheitstag?

Als wichtiger Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) dienen Gesundheitstage der Sensibilisierung und Wissensvermittlung zu körperlichen und psychischen Gesundheitsfaktoren im betrieblichen Kontext.

Dabei setzen Gesundheitstage, ähnlich wie auch Workshops, Programme und weitere Maßnahmen an der sog. „Verhaltensprävention“ an und zielen somit primär auf das individuelle Gesundheitsverhalten. Somit grenzen sich Gesundheitstage klar von Initiativen wie beispielsweise der Evaluierung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz ab, deren Ziel die strukturelle, nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist, für möglichst alle Mitarbeitenden über einen längeren Zeitraum (Verhältnisprävention).

Die Kombination aus Wissensvermittlung und Sensibilisierung soll neben der Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit im Arbeitsalltag auch die individuelle Gesundheitskompetenz von Mitarbeiter*innen erhöhen. Diese Kompetenz betrifft somit auch wesentliche Aspekte abseits der Arbeit, wie etwa Ernährungsverhalten, Schlafverhalten oder Stressmanagement.

Um eine Verhaltensänderung positiv und effektiv zu beeinflussen, ist der Aufbau von intrinsischer Motivation, die realistische Zielsetzung und die Volition (Umsetzungskompetenz) von zentraler Bedeutung. Diese Aspekte können mithilfe erfahrener, routinierter Expert*innen im Rahmen eines Gesundheitstags bei zahlreichen Mitarbeitenden behandelt werden.

Ein weiteres Ziel von Gesundheitstagen kann – neben der unmittelbaren Förderung von körperlicher und psychischer Gesundheit – auch in der Identifizierung von gesundheitsbezogenen Themenfeldern mit Handlungsbedarf in den Organisationen bestehen.

Tipps zur Organisation und Planung eines Gesundheitstags

Sie haben bereits gute Erfahrungen in der Durchführung von Gesundheitstagen in Vergangenheit gesammelt oder suchen nach neuen, passenden Ideen für die erfolgreiche Planung? Wunderbar!

In diesem Abschnitt widmen wir uns der erfolgreichen Organisation und Planung von Gesundheitstagen. Bei der Planung der passenden Durchführungsvarianten, Schwerpunkten und Stationen gilt es im Vorfeld verschiedene Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Hier ein Auszug wichtiger Fragestellungen:

  • Welche Belastungsfaktoren sind in unserem Betrieb relevant? (z.B. möglicher Schichtbetrieb, erhöhte körperliche Belastungen, anspruchsvolle Klientel etc.)
  • Welche Standorte bzw. Tätigkeitsgruppen möchten wir erreichen? (z.B. möglicher Fokus auf besonders belastete Berufsgruppen, oder ein Angebot welches für alle gleichermaßen interessant ist)
  • Welche Erfahrungswerte bzw. aktuellen Daten liegen bereits vor, auf welche wir aufbauen können? (z.B. Ergebnisse letzter Mitarbeiter*innen-Befragung)

Es gibt dabei vielfältige Auswahlmöglichkeiten für Schwerpunkte und häufig dienen dabei die Themenbereiche Medizin, Bewegung, Ernährung und Psychologie als Überschriften, zu denen wiederum zahlreiche Stationsangebote in Frage kommen können. Als Anbieter sind wir daher stets gerne in der Planungs- und Entwicklungsphase beteiligt, um mithilfe unserer Expertise und Routine das optimale Durchführungskonzept zu unterstützen.

Mögliche Durchführungsvarianten

Bei allen möglichen Durchführungsvarianten gilt es den zeitlichen Umfang bzw. Ablauf individuell zu bestimmen und die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten zu berücksichtigen und vorauszuplanen. Es können sich sehr unterschiedliche Durchführungsvarianten für Gesundheitstage anbieten:

1. Der „klassische Gesundheitstag“

Im klassischen Veranstaltungsformat wird der Gesundheitstag an einem Standort durchgeführt, wobei einzelne Angebot beansprucht werden können, welche sich jedoch in räumlicher Nähe zueinander befinden. Teilnehmende Mitarbeiter*innen können im Voraus einen individuellen Termin für die jeweiligen Stationsangebote buchen. Nichtsdestotrotz ist es in den vielen Fällen auch kurzfristig bzw. spontan möglich, einen Termin zu erhalten.

2. Die alternative „Gesundheitsstraße“

Im Gegensatz zum klassischen Gesundheitstag, bei dem Mitarbeitende frei zwischen mehreren parallel laufenden Angeboten wählen können, folgt die Gesundheitsstraße einem strukturierten Ablauf. Die Teilnehmenden durchlaufen – einzeln oder in Kleingruppen – mehrere Stationen nacheinander. Diese können diagnostische, informative und aktivierende Elemente beinhalten, wie z.B. eine Körperanalyse, eine Bewegungsstation, eine kurze Beratung zur Ernährung oder gruppenbezogene Impulse zur Stressbewältigung.

3. Der Gesundheitstag als „Marktplatz“

Beim Gesundheitstag im Marktplatz-Format steht das freie Flanieren, Ausprobieren und Entdecken im Vordergrund. Die Veranstaltung orientiert sich an einem offenen Messekonzept: Verschiedene Stationen und Angebote sind räumlich in einem großen Bereich verteilt – etwa in der Kantine, Zwischengang, Eingangshalle oder im Außenbereich. Mitarbeitende können sich dabei ohne festen Zeitplan von Stand zu Stand bewegen, spontan teilnehmen und sich individuell informieren, beraten oder aktiv einbinden lassen – z.B. bei Mitmach-Stationen, Screenings, Mini-Workshops oder Quizformaten und mehr.

4. Der „mobile Gesundheitstag“

Der mobile Gesundheitstag ist ein flexibles Format, welches speziell für Unternehmen mit mehreren Standorten, mit Schichtbetrieb oder mobilen Mitarbeitenden gedacht ist. Im Unterschied zum klassischen Gesundheitstag findet er nicht zentral an einem Ort, sondern dezentral oder zeitversetzt an verschiedenen Einsatzorten statt – z.B. als Roadshow über mehrere Tage, verteilt auf Filialen, Standorte oder Außenstellen. Angebote wie Screenings, Beratungen oder Mitmachstationen werden mobil organisiert und vor Ort angepasst – etwa durch Pop-up-Stationen in Pausenräumen, Besprechungszonen oder mithilfe vorbereiteter Gesundheitsmobile.

Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Beitrag zur „Gesundheitsbus-Tour“ für die Post AG (siehe Case Study), bei der unser Team aus regionalen Expert*innen die verschiedenen Standorte österreichweit besucht.

Vorsicht: Diese Probleme & Hürden können auftreten

Damit Gesundheitstage ihr volles Potenzial entfalten können, sollten häufige Herausforderungen frühzeitig erkannt und adressiert werden. Diese zeigen sich in der Praxis besonders häufig:

  1. Unklare Zielsetzung und fehlende Strategie

Wenn ein konkretes Ziel fehlt: Soll der Gesundheitstag in erster Linie kollektives Bewusstsein schaffen, aktuelles Fachwissen vermitteln oder zur Verhaltensänderung motivieren? Die strategische Einbettung in das übergreifende Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) kann unter Umständen die Nachhaltigkeit dieses Angebots beeinträchtigen.

  1. Geringe der Mitarbeitenden an der Planung

Wenn Gesundheitstage ohne Mitwirkung der Belegschaft geplant werden, können die bestgemeinten Angebote auch an den tatsächlichen Interessen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden vorbeigehen, was die Senkung der Akzeptanz und Beteiligung zur Folge haben kann.

  1. Mangelhafte Kommunikation

Wird der Gesundheitstag zu spät, auf einem einzigen Kommunikationskanal oder schlicht und ergreifend „unattraktiv kommuniziert“, wissen viele Mitarbeitende entweder gar nicht davon oder erkennen keinen Mehrwert. Auch formale Hürden wie die ungeklärte Freistellung bzw. Anrechenbarkeit der eigenen Arbeitszeiten können Unsicherheiten schüren, die einfach vermieden werden können.

  1. Keine oder unklare Anschlussmaßnahmen

Wir wissen alle: Ein einmaliger Impuls genügt meist nicht. Wenn keine Angebote zur Vertiefung oder Weiterentwicklung folgen, verpufft der Effekt – selbst bei hoher Beteiligung. Nachhaltigkeit braucht Kontinuität und erfordert zumindest die Absicht, sich mit dem Ergebnis auseinanderzusetzen und darauf aufbauend weitere Schritte zu planen. Wir verraten an dieser Stelle auch gerne: Wir bei WorkPlaceHealth bieten nach jedem absolvierten Gesundheitstag automatisch eine „Management Summary“ an. Dieser Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse, Beobachtungen und Handlungsempfehlungen zusammen und wird an den/die Arbeitgeber*in adressiert.

  1. Fehlende Evaluation

Ohne Feedback, Zahlen oder Einschätzungen bleibt oft unklar, ob der Gesundheitstag wirksam war. Die einfache Auswertung von Anmeldungen, Beteiligung und Zufriedenheit der Teilnehmenden sollten stets ermittelt werden. Darüber hinaus können sich weitere Kennzahlen anbieten, je nach Reifegrad des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

  1. Gefahr der Symbolpolitik

Gesundheitstage sind wertvolle Unterstützungsangebote und können nachhaltige Effekte mit sich ziehen, davon sind wir überzeugt. Es muss allerdings beachtet werden, dass diese Veranstaltungen auch als „Feigenblatt“ wahrgenommen werden können, etwa wenn keine klaren Ziele verfolgt werden, oder hauptsächlich das Employer Branding im Mittelpunkt steht. Dieser Umstand kann die Glaubwürdigkeit beschädigen und wiederum negative Effekte mit sich ziehen. Insbesondere dann, wenn die Arbeitsbedingungen der Belegschaft als sehr belastend wahrgenommen werden.

Unser Fazit zum Gesundheitstag

Gesundheitstage sind und bleiben eine wertvolle Maßnahme zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Einerseits weil sich Mitarbeitende für dieses mittlerweile bekannte Veranstaltungsformat offen interessieren und einfach partizipieren können. Andererseits weil Betriebe diese besondere Veranstaltung unkompliziert und kosteneffizient planen und durchführen können. Gesundheitstage bieten eine willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag und wirken sich positiv auf das Betriebsklima aus. Schließlich können mithilfe professioneller Beratungen, Messungen & mehr sehr individuelle Problemstellungen frühzeitig erkannt, direkt unterstützt oder an geeignete Anlaufstellen weiterempfohlen werden.

Wir bei WorkPlaceHealth stehen Ihnen gerne zur Seite, wenn Sie sich für einen unverbindlichen Austausch oder ein konkretes Angebot interessieren. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

"WPH Day" – Unser aktuelles Aktionsangebot ab Sommer 2025

Für Ihren Einstieg empfehlen wir zunächst ein kompaktes, halbtägiges Veranstaltungsformat mit drei Expert*innen bzw. Stationen.

Falls Sie sich für die Umsetzung in Ihrem Betrieb interessieren, informieren Sie sich gerne über unser aktuelles Aktionsangebot „WorkPlaceHealth Day“. Dieses budgetsparende Angebot ist rasch planbar und einfach durchzuführen, insbesondere für kleinere Betriebe oder für Teams bzw. Abteilungen.

Autor

Daniel Ott-Meissl, MSc
Arbeits- und Organisationspsychologe
Co-Founder & Geschäftsführer WorkPlaceHealth
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